Unser JDAV erkundet die Vernagthütte

21.02.2024

Bis jetzt war die Vernagthütte für unsere JDAV´ler noch unbekanntes Gebiet, welches sie nur aus der Theorie kannten. Demnach war es an der Zeit sich ein eigenes Bild von unserer Hütte zu machen. Nach der Erkundung der Hütte und der darumliegenden Landschaft sind sich alle einig: Die Hütte ist ein Traum!

In zahlreichen Jahreshauptversammlungen hatten wir von ihr gehört, doch keiner von uns hatte sie je live gesehen: die Vernagthütte. Gerade die Diskussionen rund um den Finanzplan und die Umbaumaßnahmen in den abendlichen Mitgliederversammlungen waren uns noch leibhaftig vor den inneren Augen sichtbar. So wollten wir uns das Ganze mal auf eigene Faust anschauen, um besser mitreden zu können. Außerdem sahen die Bilder auf den PowerPoint-Präsentationen immer recht hübsch aus.

Auch bei schlechtem Wetter macht ein Hüttenbesuch Spaß, danke Monopoly und Co. 

So fuhren wir um 12 Uhr nachts in Richtung Österreich. 4,5 Stunden lang harter Deutschrap war für alle Beteiligten keine optimale Schlafsituation – für die Fahrerin definitiv die sichere Seite, der Rest war doch eher unzufrieden. Die folgende Fahrerin hatte einen etwas verträglicheren und einschläfernden Musikgeschmack. So hatten bis auf wenige Ausnahmen (mich!!) alle immerhin mal ca. 2 Stunden geschlafen. Gegen 6 Uhr kamen wir mit dem ersten Morgenlicht an und machten uns auf zur Materialseilbahn. Denn neben unseren Rucksäcken hatten wir noch eine riesige Spieletasche und unsere JDAVUnterlagen dabei (der Rest wurde selbstverständlich eigenhändig hochgetragen). In der offiziellen Version wollten wir lediglich den Rundumservice der Hütte testen, wie es sich für zertifizierte Hüttentester*innen gehört. Die Spieletasche war unsere Versicherung, falls die Wettervorhersage halten sollte, was sie versprach: Dauerregen ohne Ende. Der Aufstieg war ein Träumchen und das Wetter perfekt, Nieselregen und Sonne, besser als erwartet also. 2 - 3 Stunden läuft man bis zu der Hütte durch wundervolles Gelände. Gegen 10 Uhr waren wir dann total übermüdet auf der Hütte. Was sich auch wenige Zeit später als gute Planung herausstellte, da ein Unwetter aufzog. Da brauchten wir unsere Spieletasche schon zum ersten Mal. Neben „Siedler von Cartan“ und „Monopoly“ hatten wir eine große Auswahl dabei. Sonst kann ich mich an relativ wenig von diesem Tag erinnern, da ich schon Probleme hatte, meine Augen offen zu halten. Mein Taschengeld von Oma ging an diesem Tag für diverse Tassen Kaffee drauf.

In und um unsere Hütte gibt es einiges zu entdecken 

Die Berge überraschten uns am nächsten Morgen mit gutem Wetter, und so tigerten wir nach dem köstlichen Frühstück direkt los. Unser Ziel war, die umliegenden Hütten, Gletscherausläufer und die Gegend im allgemeinen zu erkunden. Leider konnten wir nicht auf den Gletscher, da uns Roland als blutige Anfänger auch mit Trainer eher von diesem Unterfangen abriet. Aufgrund der Hitze sind die Bedingungen im Sommer sehr schlecht gewesen. Klimawandel lässt grüßen. Na ja, wandern ist auch super, so konnten wir zahlreiche Murmeltiere und Schafe auf unserem Weg entdecken. Nun war unsere Entdeckungslust geweckt und zurück auf der Hütte erkundeten wir diese ausgiebig. Schließlich wollten wir sehen wo das ganze Geld so landet oder landen wird. Den regnerischen Nachmittag und Abend verbrachten wir mit dem leckeren Essen der Hütte und selbstverständlich unzähligen Brettspielen. Damit hielten wir sicher die gesamte Hütte lautstark auf Trab, denn wer gewann oder verlor war auch ohne Hinsehen allen klar . . . Die Jugend eben!

Wandern und klettern auf die Hintergraslspitze

Nachdem der Beginn des Weges bereits am Vorabend erkundet wurde, machten wir uns an diesem Tag auf zur Hintergraslspitze (3325 m). Der Weg war abwechslungsreich und die perfekte Mischung aus Wandern und Klettern, ganz nach unserem Geschmack. Beim Aufstieg wurden Steinmännchen in allen Variationen gebaut. Damit war der Punkt Vielfalt auch schon abgehakt. Weiter ging es mit Kletterpassagen und Schneeregen. Bei der Kombi konnten wir direkt Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Teamfähigkeit testen. Denn stürzen war in diesem Gelände mit nassem Fels auf 3000 m keine Option. Dieser Test wurde selbstverständlich mit Bravour von allen gemeistert und zurück an der Hütte hatten wir uns alle eine heiße Schokolade verdient. Die ganze Ausfahrt war selbstverständlich keine reine Spaßveranstaltung. Nach der wilden Wanderung verbrachten wir den Nachmittag mit Themen der JDAV auf der sonnigen Terrasse der Vernagthütte. Es ging um uns als Verein, politische Sichtweisen, aber auch um ganz praktische Dinge wie die CO2-Bilanzierung oder unser Abrechnungsformular. Orga und Teambildung waren das Motto. Allerdings war das die Tage auch immer wieder Teil unser Ausfahrt, nur eher gestückelter als in Blockform, wie in diesem Fall.

Pferde sind einfach süß!

Nach dem letzten Frühstück auf der Hütte machten wir uns dann bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichem Wetter auf den Weg hinunter ins Tal. Die Spieletasche wurde von allen mal getragen, und so waren wir bester Laune. Kurz vor dem Auto strandeten wir dann noch in einer Haflingerherde. Natürlich mussten wir hier für eine Mittagspause verweilen und jedes Pferd mal streicheln. Oder auch tausendmal. Na ja, irgendwann schafften wir es doch zum DAV-Bus zurück und fuhren Richtung Heimat. Insgesamt waren wir doch recht froh, dass die Wettervorhersage nicht recht behielt und die Tage genausoviel die Sonne schien wie es regnete. Frau Holle ist definitiv Team JDAV!

Fazit: Die Hütte ist ein Traum! Noch mehr die Gegend, in der sie steht. So konnten auch wir als Jugend hautnah sehen, wie wichtig die Investitionen vor Ort sind. Was wir vorher nur theoretisch wussten, wurde auf dieser Ausfahrt spürbar. Also wer noch Zweifel hat, dass Hütten in den Alpen erhaltenswert sind, kann sich gerne vor Ort überzeugen und versuchen sie doof zu finden. Ich wette, es wird nicht gelingen. Danke an das Hüttenteam, das auf alle unsere Fragen eine Antwort hatte und jedem Essenswunsch (vegetarisch oder vegan) lecker gerecht wurde. Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Wir hoffen für alle Beteiligten nicht zu wohl. Herzlichen Dank auch an Anja, die mit mir zusammen im Schweiße unseres Angesichts diese Ausfahrt organisiert hat. Coronakranke, Klimawandel und Wettervorhersagen zum Trotz haben wir uns eine ganz besonders schöne Zeit gemacht mit den Menschen, die dann doch dabei waren! Gerne wieder :)