Schwierigkeitsbewertung für Ski- und Skihochtouren

Schwierigkeitsbewertung für Ski- und Skihochtouren
(gilt auch für Snowboardtouren)


Achtung: Bei allen Touren ist die Teilnahme nur mit guten Kenntnissen im Umgang mit der mitgeführten LVS-Ausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Lawinenschaufel) möglich. Bitte beachten Sie, dass Sie bei allen Touren den technischen Anforderungen gewachsen sein müssen (siehe Schwierigkeitsbewertung der jeweiligen Tour). Auch Ihre Kondition muss den Anforderungen im Aufstieg und bei der Abfahrt angemessen sein. Die konditionellen Anforderungen können Sie unter ande- rem den Angaben der Höhenmeter im Aufstieg und bei der Abfahrt und der Gesamtzeit für Aufstieg und Abfahrt ohne Pausen bei der jeweiligen Tour entnehmen.

Skitour leicht​

Bewertung

Technische Anforderungen

Nötige Fähigkeiten

Beispiele

Maximale Teilnehmer- zahl

Skitour leicht

Geneigtes Gelände (Almwiesen, lichte Waldpassagen, Forststraßen) bis ca. 25 Grad, kurze Einzelpassagen bis ca. 30 Grad

Sicheres Aufsteigen mit Fellen (keine oder nur wenige Spitzkehren),zügiges Abfahren im unpräparierten Schnee in allen Schneearten auch mit Rucksack, Handhabung von LVS-Gerät, Sonde und Lawinen- schaufel (ohne Vorkenntnisse ist die Teilnahme an einem LVS-Training verpflichtend)

Hirschberg, Hochries, Feldalphorn, Lodron, Breitenstein, Galtjoch

7

Skitour mittelschwer Längere Steilpassagen bis ca. 35 Grad

Zusätzlich: Sichere Skitechnik in Aufstieg und Abfahrt, auch bei Steilpassagen und widrigen Schnee- bedingungen, gute Spitzkehrentechnik, für Gipfelauf- stieg evtl. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit

Zischgeles, Pleisenspitze, Schafreuter

6
Skitour schwer

Steilpassagen ab
40 Grad

Zusätzlich: Sehr gute Skitechnik in Aufstieg und Abfahrt, Engstellen und felsdurchsetzte Steilpassa- gen können die Tour erschweren. Ggf. sichere Handhabung von Steigeisen und Pickel, evtl. Gipfel- aufbau Fels oder kombiniertes Gelände bis Schwierigkeitsgrad* I, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich

Kreuzspitze (Ammergauer Alpen),
Hoher Göll,
Thaneller

4

 

Skihochtour leicht

Geneigtes Gelände bis ca. 25 Grad, kurze Einzelpassagen bis ca. 30 Grad

Wie bei Skitour leicht, zusätzlich: Anseilen am Gletscher, Spaltenbergung

Schrankarkogel, Breiter Grießkogel, Piz Calderas

7

Skihochtour mittelschwer

Längere Steilpassagen bis ca. 35 Grad

Zusätzlich: Sichere Handhabung von Pickel und Steigeisen, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Abfah- ren am Seil über kurze Passagen

Wildspitze, Schrankogel

6

Skihochtour schwer

Kurze Steilpassagen bis maximal 40 Grad

Zusätzlich: Aufsteigen und Abfahren in Seilschaft in spaltenreichem Gelände und ggf. über längere Passagen, gute Steigeisentechnik, Sichern im Eis und in kombiniertem Gelände, Gipfelaufstieg kann Kletterei bis Schwierigkeitsgrad* II aufweisen

Weißkugel,
Piz Palü, Ostgipfel, Hoher Dachstein,
Piz Kesch, Tödi

4

(X) Schwierigkeitsgrad im Fels nach UIAA

Konditionsbewertung für Ski- & Skihochtouren

Disziplin

Bewertung

Konditionsanforderung

Nötige Ausdauer

Ski- und Skihochtouren

Kondition gering

bis 800 Hm, bis 5 Std. Gesamtaufstiegs- und Abfahrtszeit

Allgemeine Sportlichkeit und Ausdauer für 2- bis 4-stündige Aufstiege mit bis zu 800 Hm sowie damit verbundene Abfahrten

Kondition mittel

801–1200 Hm, bis 7 Std. Gesamtaufstiegs- und Abfahrtszeit

Ausdauer für bis-6-stündige Aufstiege mit 800– 1200 Hm Aufstieg sowie damit verbundene lange Abfahrten

Kondition groß

1201–1600 Hm, bis 10 Std. Gesamtaufstiegs- und Abfahrtszeit

Ausdauer für Aufstiege mit bis 8 Std. Aufstieg und 1200–1600 Hm sowie damit verbundene sehr lange Abfahrten

Kondition sehr groß

über 1600 Hm, über 10 Std. Gesamtaufstiegs- und Abfahrtszeit

Ausdauer für Aufstiege mit über 8 Std. Aufstieg und mehr als 1600 Hm sowie damit verbundene sehr lange Abfahrten

* Bitte beachten Sie, dass die Anforderungen an Ihre Kondition entsprechend steigen, wenn die Tour in Höhen über 4000 m führt (vor allem Westalpen). Durch den verminderten Sauerstoffgehalt der Luft sind die Anstrengungen größer als bei einer vergleichbaren Tour in den Ostalpen.