Spass an Skitechnik - Von der Piste ins Gelände

15.02.2024

Unser Kurs führte uns auf den Stubaier Gletscher, der zu dieser Jahreszeit perfekte Bedingungen fürs Skifahren bot. Dort verbesserten wir unsere Skitechnik um bestens fürs freie Gelände gerüstet zu sein. Des Weiteren wurde uns die Lawinenverschüttendensuche vermittelt. 

„Von der Piste ins Gelände“ - so hatte Roland Zschorn seinen Kurs vom 24.11. - 27.11.22 für die Zielgruppe „ambitionierte Skifahrer und künftige Tourengeher und Freerider ausgeschrieben. Der Zuspruch derer, die gut vorbereitet in die nächste Skisaison starten wollten, war so groß, dass Roland Unterstützung von Jan Egdmann anforderte, um alle Interessenten mitnehmen zu können. So bildeten wir nach einem Infoabend am 05.12. 2022über den groben Ablauf und benötigte Ausrüstung per mail Fahrgemeinschaften und knüpften schon erste Kontakte. LVS-Gerät, Schaufel und Sonde konnten dankenswerterweise über die DAV-Geschäftsstelle ausgeliehen werden.

Theorie muss sein

Am 24.11.2022 trafen wir alle gegen 18 Uhr im Hotel Klima in Neustift im Stubaital ein. Das Hotel bot ein gutes Preis-Leistungsverhältnis mit HP und Sauna, welche uns in den kommenden Tagen angenehme Entspannung nach intensivem Üben ermöglichen sollte. Wir waren eine altersmäßig bunt gemischte Truppe von 12 Teilnehmern; alle mit demselben Ziel: unsere Skitechnik zu verbessern und im unpräparierten Gelände sicherer zu werden. Bereits am ersten Abend erfolgte nach einer kurzen Vorstellungsrunde eine Einführung in „übergeordnete Bewegungsmerkmale“ und „Positionen auf dem Ski“, als Vorbereitung für den ersten Skitag.

Supermann, Tanzschritte und Co. 

Während es am Vortag bei schlechter Sicht sehr windig gewesen war, starteten wir an unserem ersten Tag bei herrlichem Sonnenschein um 8.30 Uhr Richtung Stubaier Gletscher. Oben am Berg begann das Programm - wie auch an den Folgetagen - mit Skigymnastik. Wir fuhren ein paar Abfahrten zum Einfahren und wurden dann in 2 Gruppen eingeteilt. Die Gruppeneinteilung veränderte sich in den Tagen öfters, manchmal auch ungewollt, weil Teilnehmer den Gruppenanschluss verloren. Ein nicht ganz ernstgemeinter Vorschlag aus der Gruppe: Den Guides sollte man ein „Blaulicht“ alternativ ein „Rotlicht“ spendieren, damit sie besser kenntlich sind. Roland und Jan schöpften aus einem reichen Repertoire verschiedenster Übungen zur Verbesserung unserer Haltung auf dem Ski und unserer Kurvenführung. Grundlage dazu war der Skilehrplan des Deutschen Skiverbandes. Unermüdlich versuchten sie, uns zu veranschaulichen, wie wir auf verschiedene Details besser achten können. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt: von Supermann - Übungen über Tanzschritte auf Skiern bis hin zu Jägern, die ihre Dackel die Piste runter führen war alles vertreten. Die Zusammenstellung der Übungen war sehr kurzweilig, der Tag verging wie im Flug. Und das Lob ob unserer teils kläglichen Versuche, sie nachzuahmen, kam dabei auch nicht zu kurz.

Einführung in die Lawinenverschüttendensuche

Am zweiten Abend erhielten wir eine Einführung in die LVS-Geräte und die Verschütteten-Suche, so dass wir am zweiten Tag - wieder bei herrlichem Sonnenschein - ausgerüstet mit Rucksack, LVS-Gerät, Schaufel und Sonde - auf den Gletscher fuhren. Nach nochmaligen intensiven Übungen und ersten Abstechern in unpräparierte Pistenabschnitte zeigte uns Roland nachmittags, was nach einem Lawinenabgang zu beachten ist, um Verschüttete zu suchen. Die Suche mit einem LVS-Gerät von der Signalsuche über die Grobsuche bis hin zur Feinsuche, wie mit einer Lawinensonde nach der Ortung sondiert wird und wie ein sondierter Verschütteter ausgegraben wird. Roland ging auch auf die Gefahrenskala für Lawinen 1-5 ein und wir haben auch ein Schneeprofil gegraben um die verschiedenen Schichten im Schnee sichtbar zu machen und zu analysieren. Am Abend besprachen wir orientierend die Risikoanalyse. Daran schloss sich eine Feedbackrunde an. Roland wollte erfahren, wie uns der Kurs bisher gefallen hat und was nach unserer Meinung verbessert werden könnte. Da gab es nichts zu mäkeln. 

Tag des Kurzschwungs

Der dritte Tag bot wieder wunderbaren Sonnenschein und herrlich griffigen Schnee. Der Tag war dem Kurzschwung auf der Piste, in Buckeln und im Gelände gewidmet. Wir genossen auch längere, schnellere Abfahrten mit verschiedenen Kurvenradien und versuchten nun jeder selber, das Gezeigte möglichst gut umzusetzen. Den Skitag beendeten wir an diesem Tag etwas früher gegen 14.30 Uhr, einerseits merkte jeder die drei Skitage in den „Knochen“ und anderseits mussten wir ja noch heimfahren.

Wir hatten das Glück, dass die Schnee-, Lawinen- und Wetterbedingen für die Jahreszeit gut waren. Keiner der Teilnehmer hat vom Kurs Blessuren davongetragen oder ist krank geworden. Wir alle haben von den drei Tagen Einiges mitgenommen. Zu guter Letzt im Namen aller Teilnehmer ein herzliches Dankeschön an Roland und Jan für ihren sehr engagierten Einsatz und ihre Geduld mit uns! Es hat uns viel Freude gemacht!