Im wilden Osten – Fichtelgebirgsrunde mit dem Mountainbike

13.02.2024

In drei Tagen auf steinigen Trails quer durch die Wälder des Fichtelgebirges mit super Ausblicken dank Aussichtstürmen. 

Aha, der Klaus bietet also eine 3-Tages-Tour durch das Fichtelgebirgenan. Versprochen werden viele Steine auf und neben demn Weg sowie tolle  Aussichten. Wenn man, so wie ich, das Fichtelgebirge bisher eigentlich nur vom Vorbeifahren kennt, denkt man bei diesem Landstrich zunächst nur mal an viel, viel Wald, nix Aussicht, nix Fels. Aber man will ja auch in meinem Alter noch was dazulernen, also hab ich mich angemeldet und darauf vertraut, dass unser Guide während den wöchentlichen Feierabendtouren bisher auch (fast) immer jeden wieder zurückgebracht hat.

Wälder und Hügel soweit das Auge reicht

Los ging’s zu siebt in Kirchenlamitz, und schon nach dem ersten Anstieg, fahrend und schiebend rauf auf den „Großen Kornberg“, bröckelte mein erstes Vorurteil. Ein Aussichtsturm auf dem Gipfel hilft, über den Wald hinwegzuschauen. Von dort oben hat man also eine wirklich tolle Aussicht. So gut, dass wir dabei gleich beinahe die ganze vor uns liegende (Rund-) Strecke der nächsten drei Tage grob überblicken konnten. Weiter ging’s dann munter rauf und runter durch Wald und (wenig) Flur. Grob entlang des „Fränkischen Gebirgsweges“ und entlang von Eger und Röslau erreichten wir zur „Teatime“ Marktredwitz. Angesichts des nun bevorstehenden Aufstiegs auf die „Große Kösseine“ wäre auch der ein oder andere geneigt gewesen, Marktredwitz als Ziel für diesen Tag zu ernennen . . . der Ort ist auch wirklich schön und hätte evtl. vermeintlich kulinarisch mehr zu bieten gehabt als die Berghütte. Nun ja, aber schließlich fuhren dann doch alle mit, es wurde eine wahnsinnig tolle Aussicht versprochen, was dann auch nicht übertrieben war. Auf noch sonnenwarmen Steinen liegend mit Blick in den Sonnenuntergang hab ich dann auch schnell den nicht enden wollenden Uphill hierher vergessen.

Steinige Trails durch die Wälder

Nach Frühstück mit Aussicht (!) wurde es dann Zeit, mein zweites Vorurteil zu widerlegen. Zwischen Kösseine und Ochsenkopf haben wir gefühlt jeden Trail mitgenommen und auf diesen „Pfädle“ lagen dann auch jede Menge Steine rum . . . das Glück des Mountainbikers kann doch so einfach sein. Aber auch am Ende des zweiten Tages lag wieder ein ewiger Anstieg an und zumindest ich war heilfroh, als endlich das „Seehaus Fichtelgebirge“ in Sicht kam. Der Abend war dann dank Skip-Bo mit sonderbaren Regeln wieder recht lustig, so lustig, dass wir fast einen unserer Mitfahrer als neuen Chef des Seehauses verloren hätten . . .

Eger und Main begleiten uns 

Der letzte Tag begann mit einem wirklich vielfältigen und sehr guten Frühstücksbuffet. Gott sei Dank lief es danach erst mal bergab. Ein zweites Mal ging es vorbei an der Weißmainquelle, später kamen wir auch zur Egerquelle und begleiteten die junge Eger, so wie vorher den jungen Main, noch ein Stück seines noch sehr kurzen Weges. Ich finde es immer sehr beeindruckend, wie aus Quellen Bächlein und aus Bächlein dann Flüsse werden. Dazwischen war noch eine Passage, bei der es zwischen den Felsen sehr eng und steil wurde. Kein Wunder, wenn man sich von oben in ein Felsenfreilichttheater, der Luisenburg, reinschmuggeln will. Hat nichts genutzt, wir wurden dann eben am Ausgang, der ja eigentlich der Eingang ist, abkassiert. Am Ende unserer Tour gab es dann sogar nochmal etwas Kultur. Das Granitlabyrinth bei Kirchenlamitz ist ein Ort um Ruhe zu finden. Erzählt wird dort aber auch die Geschichte des Granitabbaus und die Verwendung dieses Steins, den wir in den letzten Tagen nah und manchmal auch zu nah ;-) betrachten konnten. 

Tja, was soll ich sagen? Drei anstrengende, lustige und eindrucksvolle Tage liegen hinter mir. Ich will hier keinen Vergleich mit den Alpen bemühen, das würde dem Fichtelgebirge nicht gerecht werden. Wer also mal nicht so weit weg fahren will und steinige Trails sucht, der ist im Fichtelgebirge sicher gut aufgehoben, inklusive der ein oder anderen Aussicht.