Aktionstagen mit der Christophorus-Schule in Würzburg

27.08.2024

An fünf verschiedenen Terminen wurden Aktionstage mit der Christophorus-Schule in Würzburg in unserem Kletter- und Boulderzentrum in Würzburg durchgeführt.

Wer ist die Christophorus-Schule?

Die Christophorus-Schule wird von Kindern und Jugendlichen besucht, die insbesondere einen Förderbedarf im Bereich ihrer kognitiven Entwicklung haben. Derzeit wird die Schule von ca. 200 Schüler und Schülerinnen besucht. Die Schüler und Schülerinnen sind in ihrer individuellen Entwicklung sehr unterschiedlich. Anliegen der Schule ist es, alle Schüler und Schülerinnen so zu fördern, dass sie ihre individuellen Stärken
und Fähigkeiten bestmöglich entfaltet können. Dazu gehören auch Förderung der sozialen Kompetenz. Die wichtigsten Ziele für alle Kinder und Jugendlichen sind die eigene Selbstbestimmung sowie die soziale Teilhabe. Die Schule ist in kurzer Entfernung zum Kletterzentrum und kann deshalb von den Schülern und Schülerinnen erlaufen werden. 

Kooperation des DAV Würzburg mit der Christophorus-Schule

Nach erfolgreicher Ausbildung zum Trainer C Klettern für Menschen mit Einschränkung wurden erste Sondierungsgespräche mit der Christophorus Schule geführt und dann im nächsten Schritt ein Konzept erstellt, das als „Inklusiver Klettersport“ an 5 Aktionstagen erfolgreich durchgeführt wurde.

Aktionstage

Ein einzelner Aktionstag war terminlich für die Schule nicht möglich und wäre auch nicht schülergerecht. Deshalb wurden 5 Aktionstage mit je 1h geplant. Sachkosten wie Eintritte, Leihausrüstung wurden von der Schule getragen. Für die Teilnehmer stand die Freude am Klettern, an der Bewegung im Vordergrund und die Lust auf eine Fortsetzung.
Motivation und Bewegungsfreude waren groß (siehe Fotos), ohne dass ein Leistungsdruck aufkam.

Die Kletterziele, vom Boden abzuheben, das Gefühl des Schwebens zu erleben, den Druck des Gurtes zu spüren und das Vertrauen, dass Material und Sicherung halten, konnte von allen teilnehmenden Personen mit viel Lust und Wohlbefinden erfahren werden, sodass einige nicht genug bekamen.

Aber auch das Angebot, hoch hinauszuklettern (Toprope-Klettern) wurde von einigen erprobt und mit großer Begeisterung und Stolz die gewünschte Höhe erreicht. Die Herausforderung konnte selbst gewählt werden und so wurden individuell für jeden Lernfortschritte erreicht. Ein spielerisches Herangehen an das Klettern in der Boulderhalle zum Einstieg motivierte erste Klettererfahrungen auch an der Wand zu testen. Diese ersten
Kletterversuche halfen ein Gefühl für Griffe und Tritte zu vermitteln (Art der Griffe, Tritte, die Wand ist rau, man kann hochsteigen und wieder abklettern oder abspringen, an welchen
Griffen/ Tritten steht man sicher). Die Arm-/ Bein-Koordination wurde mit jedem Kletterversuchbesser. Das Gefühl des Kletterns mit Kletterschuhen im Vergleich zu normalen Schuhen oder Socken konnte erspürt werden.

Allein das Abheben vom Boden und das Gefühl des Schwebens, das Gefühl, dass das Material mich hält, der Gurt hält, ich kann selbst bestimmen, wie stark ich pendeln möchte und kann mit Armen und Beinen mich von der Kletterwand abstoßen oder mich festhalten warten sehr positive Erfahrungen für die teilnehmenden Personen. Die Erfahrungen schaffte ein neues Vertrauen in den Trainer, das Klettern wurde zunehmend sicherer und sie verloren ihre Berührungsängste und nahmen Hilfe gerne an. Gemeinschaft schaffen durch Sport treiben und dadurch eine soziale Teilhabe ermöglichen, indem Berührungsängste abgebaut werden. Das Interesse von Kletteraktiven und teilnehmenden Personen war gut ersichtlich und motivierte manchen, Kletterrouten nachzusteigen.

Der Unterstützungsbedarf war individuell sehr verschieden, aber insgesamt wurde die positive Veränderung was Motivation, Stimmung, Koordination und Freude an der Bewegung angeht, seitens der schulischen Begleitung als sehr erstaunlich angesehen.